Die Marktgemeinde
Neuhaus an der Pegnitz liegt im Freistaat
Bayern im Landkreis Nürnberger Land,
dessen Kreisstadt Lauf an der Pegnitz (KFZ-Kennzeichen "LAU") ist. Das
Nürnberger Land wiederum gehört zum Regierungsbezirk Mittelfranken.
Neuhaus liegt im äußersten nördlichen Zipfel von Kreis
und Bezirk, wenige Kilometer im Osten beginnt die
(bayerische) Oberpfalz mit dem Landkreis Amberg-Sulzbach,
im Nordwesten der Landkreis Bayreuth.
Die Postleitzahl lautet 91284, die Ortsnetzkennzahl
09156.
Im Laufe der wechselvollen Geschichte hat
Neuhaus lange Zeit zur Oberpfalz gehört, und insofern sind hier nicht
alle Bürger "Erz-Franken", die nichts mit Bayern am Hut
haben. Auch der örtliche Dialekt ist mehr oberpfälzisch als
nürnbergisch-fränkisch geprägt.
Verkehrstechnisch liegt Neuhaus
ca. 10 km östlich der BAB 9 (links oben
auf der Karte), etwa in der Mitte zwischen Bayreuth und
Nürnberg (Ausfahrt Plech). Der Bahnhof
Neuhaus liegt ebenso an der Bahnlinie Bayreuth -
Pegnitz - Lauf - Nürnberg und ist Teil
des Verkehrsverbundes Großraum Nürnberg.
Seit der Gebietsreform von 1972 besteht
die Marktgemeinde Neuhaus aus elf Ortsteilen
: den ehemals selbständigen Gemeinden Neuhaus,
Höfen, Krottensee und Rothenbruck
sowie Mosenberg, Hammerschrott, Finstermühle
und Bärnhof, Ziegelhütte, Rehberg
sowie dem letzten Haus in Fischstein.
Neuhaus selbst erstreckt sich zwischen
Burg und Pegnitz, Zentrum sind Oberer und Unterer
Markt. Nach dem 2. Weltkrieg kam die Neubausiedlung
"Am Giedenfels" zwischen Neuhaus und
Krottensee dazu, die aus Ein- und Mehrfamilien- und
Reihenhäusern besteht und immer weiter in Richtung
Krottensee wächst.
Nördlich beginnt ebenfalls der Naturpark
Fränkische Schweiz - Veldensteiner Forst, im
Süden liegt das romantische Pegnitztal,
das sich bis Hersbruck erstreckt. Touristisch zählt Neuhaus zur Region Frankenalb.
Ansonsten ist Neuhaus umgeben von sich abwechselnden
Feldern und Wäldern sowie Felsformationen. Die höchste
Erhebung in der Gegend ist mit ca. 800 m der Ossinger
bei Königstein.
Wirtschaft und Religion
Die
Marktgemeinde hat ca. 3000 Einwohner.
Die größten Betriebe sind die SEDA Germany GmbH (ehemals Fränkische Hartpapierwerke)
und natürlich die Kaiser Bräu, "die größte
Privatbrauerei im Nürnberger Land" mit Ihrer Marke "Veldensteiner", früher auch die
Bekleidungswerke Groß und das Sägewerk Praß.
Außerdem gibt es diverse Einzelhandelsgeschäfte
wie Fleischereien, Bäckereien, Supermärkte und Drogerien sowie eine
Sparkasse, eine Raiffeisenbank und eine Postagentur. Ärzte, Zahnarzt und Apotheker sind
ebenfalls vertreten.
Neben einigen landwirtschaftlichen Voll-
und mehreren Nebenerwerbsbetrieben und ca. 30 Handwerkern
gibt es eine Gastronomie und Hotellerie mit über 200
Betten.
Durch die Wirren von Reformation und
Gegenreformation ist das Gebiet um Neuhaus konfessionell
zerstückelt: während die 1476 errichtete Neuhauser
Pfarrgemeinde katholisch ist, sind die
Nachbarorte Velden, Königstein und Plech evangelisch -
was bei katholischen Feiertagen den Vorteil hat, dass man
in diesen Orten einkaufen kann.
Praktischer Hinweis :
Es gibt in fast allen Geschäften der Orte eine
Mittagspause, viele sind außerdem Mittwoch nachmittags
geschlossen.
Die meisten Restaurants in Neuhaus (z. B. das Burghotel) haben Montags Ruhetag.
Im Ortsteil Ziegelhütte gibt es, gut zu erkennen vom
Nordost-Turm aus, ein in Fachkreisen sehr bekanntes Araber-Gestüt,
das allerdings keine Gäste empfängt und umherstreunende Wanderer mit
Hundegebell begrüßt.
In Neuhaus gibt es diverse Verbände und Vereine, z.
B. die Siedlergemeinschaft
Neuhaus, ein Zusammenschluss der Bewohner vor allem der
Neubausiedlung rund um den Giedenfels und Richtung Krottensee.
Das kommunale Braurecht
Die Gemeinde ist seit dem
frühen Mittelalter vom (Kommun-)Braurecht
geprägt. Schon damals wurde unter Regie des
Fürstbischofs im Neuhauser Brauhaus Bier gebraut. Bischof
Weigand von Redwitz (1522-1556) schenkte der
Gemeinde Neuhaus dann das Brauhaus und verlieh ihr
auch die Marktrechte. An dieses Ereignis
erinnert der Brunnen vor dem Neuhauser Rathaus.
Fortan wurde von den Rechteinhabern Bier
gebraut und ausgeschenkt. Um die Jahrhundertwende waren
es noch 35, die das Recht ausübten, heute sind es wohl noch sechs.
Das Brauhaus an der Plecher Straße, am Fuße des
Nordost-Turms, hat die Gemeinde 1972 an die verbliebenen
Rechteinhaber verkauft. Seit einigen Jahren wird es aber nicht
mehr genutzt (s. u.).
Drei Familien brauen regelmäßig gemeinsam
Bier und schenken reihum wie jeher in der Wohnstube, den
Inhalt eines Fasses aus, wobei die "Wohnstuben" heute schon
eher Gastwirtschaften sind:
Reindl (Hausname Hombauer) neben der Apotheke, Benaburger (Hausname Prunhuber) hinter dem Elektrogeschäft und
Döth (Hausname Schaffer) unterhalb der Burgauffahrt.
Die gerade geöffnete "Kommune"
wird durch einen am Haus hängenden Stern
angezeigt. Die zwei Dreiecke des Sterns stehen für Feuer
(weiß) und Wasser (blau), die zwei Elemente des Brauens.
Das kommunale Braurecht haben heute nur
noch einige Familien inne, da es verfällt,
wenn nicht mindestens einmal in 10 Jahren kommunales
Bier gebraut und im eigenen Haus ausgeschenkt wird.
Deshalb schenkten bisher auch die Eigentümer der Kaiser Bräu, die Familie Laus, einmal in dieser
Zeit ein Kommunbier aus.
Aus dem Kommunbrauwesen sind im Laufe
der Zeit vier gewerbliche Brauereien
entstanden, eine davon existiert noch. Die Brauerei
Bauer (Falkenloch Bräu) wurde 1832
gegründet. Das Brauhaus von 1969 steht an der
Königsteiner Straße, Lager war das
"Falkenloch" im Burgberg an der Plecher
Straße. Ende der 90er Jahre gab der Eigentümer die Brauerei auf.
Seither wird in den entsprechenden Gastwirtschaften Mönchshof Bräu
ausgeschenkt und das Brauhaus von den Kommunbrauern genutzt.
Der jüngste und größte Betrieb ist die
Kaiser Bräuder Familie Laus, die
1929 gegründet wurde und sich nach dem 2. Weltkrieg
unter Andreas Laus zu einem modernen Großbetrieb entwickelt hat, der auch in ferne Länder wie Japan
exportiert. Bis vor einigen Jahren war das Sudhaus noch
ein unübersehbares Hochhaus direkt am Oberen Markt. Nach
dem Tod des bis dato größten Landeigentümers von
Neuhaus, Praß, erstand die Kaiser Bräu dessen
Sägewerksgelände direkt hinter dem Bahnhof und baute
die moderne "Braustätte am Auwald".
Das Hochhaus im Ort wurde abgetragen und aus Lager- und
Abfüllanlagen am Oberen Markt wurde der
"Kaiserhof" mit großem Super-, Drogerie- und Getränkemarkt..
Die Kaiser Bräu war auch fast mehrere Jahrzehnte Pächterin der Burg
Veldenstein und hat ihr dunkles Bier danach
"Echt Veldensteiner Landbier" benannt. In den letzten Jahren
hat sie auch ihre anderen Biersorten nach und nach auf die neue Marke "Veldensteiner"
umgestellt, die sie in Bayern stark bewirbt.
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Boris Pohl
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letzte Aktualisierung : 11.02.2013
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